Mehr Schmerzbehandlungen in Zahnarztpraxen durch Corona

Mehr Schmerzbehandlungen durch Corona.

Corona sorgt für mehr Schmerzbehandlungen in den Zahnarztpraxen. Das zeigt eine Datenanalyse der Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe.

Mehr Schmerzbehandlungen in Zahnarztpraxen

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) hat die aktuellen Abrechnungsdaten aus den Zahnarztpraxen analysiert.  Dabei wird deutlich, dass aktuell eine deutliche Zunahme von Behandlungen zur akuten Schmerzbeseitigung feststellbar ist. Kei Wunder, war doch laut einer Online-Umfrage der Bundeszahnärztekammer unter 2700 der 70 000 Mitglieder durch den Einfluss von Corona die Auslastung in den Praxen zeitweise um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Zusätzlich wurden die Öffnungszeiten der Zahnarztpraxen um beinahe die Hälfte reduziert.

„So nehmen gerade Nerventzündungen zu, weil viele Patienten aus Verunsicherung bei ersten leichten Symptomen nicht zum Zahnarzt gehen. Dadurch kommt es zur unerwünschten Verschlimmerung von Befunden und Schmerzen.“

Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL

Patienten schieben Vorsorge auf

Während die durch Schmerzen verursachten Zahnarzbesuche zunehmen, nimmt die Zahl der für die Gesundheit wichtigen Kontrolluntersuchungen im untersuchten Zeitraum stark ab. Dabei werden gerade in der Vorsorge Karies oder Parodontose oft frühzeitig erkannt. Rechtzeitig durchgeführt reichen dann oft schon kleinere Maßnahmen aus und größerer Schaden wird vermieden. Vor allem bei Kindern sind Prophylaxebehandlungen ebenfalls rückläufig. In vielen Kitas und Schulen sind bedingt durch die Corona-Krise die Maßnahmen der Gruppenprophylaxe wie gemeinsames Zähneputzen noch nicht wieder angelaufen. Daher ist gerade jetzt die individuelle Kontrolle der Mundhygiene beim Zahnarzt besonders wichtig, um der Entstehung von Karies vorzubeugen.

Kein erhöhtes Risiko durch Praxisbesuch

Verunsicherung oder Zurückhaltung beim Zahnarztbesuch sind nicht angebracht. Durch den hohen Hygienestandard, der zurzeit noch einmal verschärft wurde, sind Zahnarztpraxen absolut sicher in Sachen Infektionsschutz. Die verschärften Hygienestandards gelten natürlich nicht nur für die Zahnarztpraxis, sondern auch für zahntechnische Labore, denn schließlich muss auch der Zahnersatz hygienisch einwandfrei angefertigt werden.

„In ihrem eigenen Interesse sollten Patienten deshalb die Zahnarztpraxis ihres Vertrauens rechtzeitig wie gewohnt aufsuchen, um ihre Zahngesundheit nicht zu gefährden, sondern auf hohem Niveau zu erhalten.“

Dr. Holger Seib

(zpl, Foto: proDente e.V)

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