Pro Kind ein Zahn. Richtig oder falsch?

Pro Kind ein Zahn?

Pro Kind ein Zahn. Was ist dran an dieser Volksweisheit?

„Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn.“ So lautet eine alte Volksweisheit, die wohl jede Schwangere kennt. Pro Kind ein Zahn – stimmt das überhaupt?

Bei über 1.100 dänischen Zwillingspaaren, die 73 Jahre oder älter waren, konnten Forscher der dänischen Universität Odense und vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock diese Volksweisheit bestätigen. Zumindest in früheren Jahren war dieser Spruch also korrekt.

Doch was war die Ursache für den Zahnverlust? Hier konnten die Forscher keine eindeutige Erklärung geben. Sie gehen davon aus, dass die schlechtere Mundhygiene früherer Jahre und der während der Schwangerschaft veränderte Hormonhaushalt eine Rolle spielen. Denn während der Schwangerschaft schüttet der Körper bestimmte Hormone aus, die das Bindegewebe weicher machen. Was für die Geburt des Kindes wichtig ist, da der Geburtskanal erweitert werden muss.

Pro Kind ein Zahn - richtig oder falsch?
Pro Kind ein Zahn – richtig oder falsch?

Hormone verändern das Zahnfleisch

Diese Hormone wirken aber nicht nur im Geburtskanal, sondern auch in anderen Körperbereichen. So schwillt unter dieser Hormonwirkung das Zahnfleisch an. Es wird anfällig für Entzündungen und blutet leicht. Der Zahnarzt spricht dann von einer „Schwangerschafts-Gingivitis“ (Gingiva = Zahnfleisch).

Linkes Foto: Gesundes Zahnfleisch ohne Entzündungen. Rechtes Foto: Schwere Schwangerschaftsgingivitis. Das Zahnfleiscvh ist geschwollen und stark entzündet. Die Schwangerschaftsgingivitis bildete sich erst in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft.
Linkes Foto: Gesundes Zahnfleisch ohne Entzündungen. Rechtes Foto: Schwere Schwangerschaftsgingivitis. Das Zahnfleiscvh ist geschwollen und stark entzündet. Die Schwangerschaftsgingivitis bildete sich erst in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft.

Durch gründliche Zahnpflege während der Schwangerschaft lässt sich diese Zahnfleischentzündung leicht vermeiden. Werdende Mütter sollten also besonders auf ihre Zahnpflege achten. Die Volksweisheit „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn“ galt zwar zu früheren Zeiten. Heute ist sie aber falsch.

6 Kommentare zu „Pro Kind ein Zahn?“

  1. Interessant, dass sogar eine Studie mit Zwillingen den Spruch „Jedes Kind ein Zahn“ bestätigt. Meine Freundin hat super Zähne. Nach der Geburt ihrer Tochter hat sie nun einen Zahn verloren und braucht ein Zahnimplantat. Ich habe pro Kind eine Zahnkrone bekommen, hoffentlich ohne weitere Schäden.

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Zähne. Interessant, dass an diesem Spruch auch wirklich was dran zu sein scheint. Ich bin schon zweifache Mutter und habe ebenfalls zwei Zähne ziehen lassen müssen, eigentlich war ich auf der Suche nach einem Zahnarzt für Kinder.

  3. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Zahnverlust. Ich finde es bemerkenswert, dass an solchen Sprüchen meist auch etwas Wahres dran ist und scheinbar wirklich eine Mutterzähne verliert, durch das Kinderkriegen. Bei meiner Frau war es ähnlich und sie verlor tatsächlich, während wir beim Kinderzahnarzt waren, einen Zahn.

  4. Danke für den Artikel! Ich bin zum ersten Mal schwanger und habe bald erst meinen Termin beim Zahnarzt. Daher ist es gut zu wissen, dass die Horrorstorys nicht immer stimmen. Da werde ich wohl noch mehr auf gründliche Zahnpflege achten!

  5. Vielen Dank für diesen informativen Beitrag! Interessant zu erfahren, welche Auswirkungen unsere Hormone auf unseren Körper und auch auf unsere Zahngesundheit haben. Meine Mutter hat drei Kinder und tatsächlich drei Zähne verloren. Daraufhin hat sie sich eine Zahnarztpraxis für Implantate gesucht und hat vorerst Ruhe!

  6. Da ich selbst Kinder habe, finde ich diesen Beitrag sehr interessant und hilfreich. Interessant, dass Hormone das Zahnfleisch verändern. Gut zu wissen, dass sich eine Zahnfleischentzündung durch gute Zahnpflege vermeiden lässt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen