Eine Wurzelbehandlung ermöglicht es, Zähne zu erhalten. Mit einer Wurzelkanalbehandlung behandelt der Zahnarzt das Innere des Zahns. Ist der „Nerv“ durch Karies oder einen Unfall erkrankt, wird der Zahn aufgebohrt, um die Zahnwurzel zu behandeln und den Zahn zu retten.

Die Wurzelkanalbehandlung.

Am Ende der Wurzelkanalbehandlung steht die Abfüllung

In der letzten Sitzung wird der Wurzelkanal mit dünnen Papierspitzen getrocknet. Danach wird der erweiterte und gereinigte Kanal mit einer speziellen Paste sowie mit Stiften aus Guttapercha, einer gummiartigen Substanz aus Palmensaft, gefüllt. Durch die Füllung wird der weitestgehend bakterienfrei gemachten Wurzelkanal mit einem gewebeverträglichen Materialien dauerhaft verschlossen.

Zum Schluss wird eine Röntgenaufnahme angefertigt. Anhand dieser Aufnahme kontrolliert der Zahnarzt die Dichtigkeit und die korrekte Länge der Wurzelkanalfüllung. Die Füllung soll etwa einen Millimeter vor der Wurzelspitze enden. Sie darf nicht durch die Wurzelspitze in den Kieferknochen ragen, sonst kann es zu einer Entzündung mit starken Schmerzen kommen. Der Erfolg der Behandlung sollte spätestens nach einem Jahr überprüft werden.

Abb. 2 Eine Wurzelbehandlung ermöglicht es, Zähne, die durch Karies oder einen Unfall erkrankt sind, zu erhalten.

Eine Wurzelkanalbehandlung ist erst dann endgültig abgeschlossen, wenn der Zahn durch eine Füllung oder eine Krone seine volle Funktionsfähigkeit wiedererlangt hat. Nicht immer muss aber gleich eine Krone angefertigt werden. Bei kleineren Defekten reicht oft schon eine zahnfarbene Kompositfüllung („Kunststofffüllung“) aus.

Die Erfolgsaussichten der Wurzelkanalbehandlung

Die Erfolgsaussichten einer exakt durchgeführten Wurzelkanalbehandlung sind bei sorgfältiger Planung und Durchführung sehr hoch. Nach verschiedenen Studien kann man von Erfolgsraten zwischen 85 und 90 Prozent ausgehen (DGZMK 2000, Dammaschke et al. 2003, Speich 2003, Habl et al. 2005). In vielen Fällen können selbst scheinbar hoffnungslose Fälle langfristig erhalten werden. Die Mühe lohnt sich also. Zumal eine Wurzelbehandlung in der Regel kostengünstiger ist als eine Brücke oder ein Implantat.

In einigen Fällen kann es längere Zeit nach Abschluss der Behandlung an dem Zahn zu Beschwerden kommen, das heißt trotz erfolgter Behandlung dringen noch Bakterien aus kleinen Seitenkanälchen bis in den Knochen vor und verursachen bzw. unterhalten dort eine Entzündung. Um dieses frühzeitig zu erkennen, kontrolliert man in regelmäßigen Abständen den Behandlungserfolg durch klinische Untersuchungen und Röntgenaufnahmen.

Mögliche Komplikationen

Auch bei größtmöglicher Sorgfalt kann es zu Komplikationen bei der komplizierten und aufwändigen Behandlung kommen.

Schmerzen oder Instrumentenbruch

So ist es möglich, dass an dem betroffenen und bis dahin möglicherweise schmerzfreien Zahn Beschwerden auftreten. Meist vergehen diese Beschwerden nach einiger Zeit (Willershausen et al. 2002). Weitere Komplikationen sind der Bruch eines Instruments und die Perforation, d.h. das Durchbohren der Zahnwand. Eine Perforation der Wurzel wird auch als via falsa oder fausse route bezeichnet.

Ursache für Instrumentenbrüche können Überbeanspruchung und Ermüdung, in seltenen Fällen auch Materialfehler sein. Ob das in der Wurzel verbliebene Bruchstück entfernt werden muss, hängt von der Situation ab. In einigen Fällen kann das abgebrochene Teil mit Hilfe bestimmter Spezialinstrumente aus dem Wurzelkanal entfernt werden. In anderen Fällen ist die Entfernung nur über eine Operation möglich.

Überfüllung des Kanals

Eine Überfüllung (Überstopfung. Überinstrumentierung) des Wurzelkanals kann im Oberkiefer zu einer Kieferhöhleneröffnung und im Unterkiefer zu einer Beeinträchtigung des Unterkiefernervs führen. Werden nur geringe Mengen des Wurzelfüllmaterials überpresst, kann der Abbau (Resorption) des Füllmaterials im Sinne einer Selbstheilung abgewartet werden. Bei größeren Überstopfungen empfiehlt sich die operative Entfernung.

Wurzelbehandlung oder Zahn ziehen?

Auch wenn Komplikationen prinzipiell möglich sind: Die Wurzelkanalbehandlung eine der wichtigsten zahnerhaltenden Behandlungsmöglichkeiten und oftmals eine sinnvolle Alternative zur Entfernung des Zahnes. Zahn ziehen oder doch lieber eine Wurzelkanalbehandlung durchführen? Eine schwierige Entscheidung. Was medizinisch sinnvoller ist, müssen Sie im Gespräch mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt klären.

(zpl, Foto: proDente e.V.)

Weitere Informationen im Internet

31 Kommentare zu „Die Wurzelkanalbehandlung.“

  1. Ich schätze diesen Artikel über Wurzelkanalbehandlungen. Meine Frau klagt in letzter Zeit über starke Schmerzen, die sie bei einem Zahn verspürt. Ich werde sie sofort zu einem Zahnarzt bringen, um zu prüfen, ob sie eine Wurzelkanalbehandlung benötigt.

  2. Gut zu wissen, dass Zeit eine entscheidende Rolle bei der Behandlung spielt. Seit einiger Zeit habe ich Zahnschmerzen und vermute eine Entzündung. Ich werde mich definitiv sofort an meinen Zahnarzt wenden. Vielen Dank für den Beitrag!

  3. Danke für Info, dass auf jeden Fall eine Röntgenaufnahme erforderlich ist. Ich habe Zahnschmerzen und denke, dass eine Wurzelbehandlung nötig sein wird. Meine Aufnahme ist schon ein Jahr alt. Muss diese erneuert werden? Ich rufe einfach mal in Feldkirch an. Mein alter Zahnarzt kann diese dann zur Verfügung stellen.

  4. Gut zu wissen, dass Zeit eine entscheidende Rolle spielt. Seit einiger Zeit habe ich Zahnschmerzen. Ich vermute eine Entzündung. Ich werde definitiv sofort meinen Zahnarzt kontaktieren. Vielen Dank für den Beitrag!

  5. Danke für den Beitrag zum Thema Wurzelkanalbehandlung. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu. Ich wollte mehr über solche Verfahren erfahren, vor ich zum Zahnarzt gehen muss.

  6. Ich hatte letztens auch Karies und konnte diese durch die ersten Anzeichen relativ schnell beseitigen. Bei mir kamen die ersten Anzeichen der Entzündung beim Verzehr von kalten Speisen und ich bin sofort in die Zahnarztpraxis gegangen. Meine Mutter hatte dieses Problem auch schon und hat damals lange gedauert bis sie etwas unternommen hat. Bei ihr war die einzige Lösung das Ziehen des Zahnes. Nachdem der Zahnnerv abstirbt, ist die Erholung der Pulpe unmöglich und die Entzündung geht auf den Kieferknochen. Das kann sehr unangenehm werden. Ich kann nur raten, bei jedem Schmerz schnell zum Zahnarzt zu gehen, um keine weiteren Probleme zu haben. Danke für den Beitrag.

  7. Ich hatte letztens Karies und bin bei ersten Anzeichen sofort zu dem Zahnarzt gegangen. Für mich war es sehr unangenehm als ich kalte Speisen gegessen habe. Ich war wirklich froh, dass die Entfernung der Karies schmerzlos lief und es nicht zu Zahnschmerzen kam. Hätte ich länger gedauert, um etwas zu unternehmen, wäre es vielleicht nicht möglich gewesen den Zahn zu retten. Mir war gar nicht klar, dass sich die Infektion bis in die Weichteile des Gesichts oder Halses ausbreiten kann. Dann habe ich jetzt verstanden wie die dicke Backe entstehen kann. Danke.

  8. Danke für den informativen Bericht zur Wurzelkanalbehandlung. Meine Mutter musste sich in ihrer Praxis für zahnärztliche Chirurgie einer Wurzelstitzenresektion unterziehen. Gut zu wissen, dass eine Erholung der Pulpa unmöglich wird, wenn man sich nicht frühzeitig behandeln lässt.

  9. Danke für diesen Beitrag über die Wurzelkanalbehandlung. Meine Schwester hat es zuletzt schlimm erwischt, da bei ihr eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden musste. Sie hat glücklicherweise einen guten Zahnarzt für Endodontie gefunden. Gut, dass die Erfolgsaussichten einer exakt durchgeführten Wurzelkanalbehandlung bei sorgfältiger Planung und Durchführung sehr hoch sind.

  10. Ich habe schon lange eine Zahn, der mir Probleme bereitet und nun muss eine Wurzelbehandlung gemacht werden. Mir war gar nicht bewusst, dass dabei auch Röntgenaufnahmen gemacht werden, wodurch der Wurzelkanal und die neue Füllung kontrolliert werden. Ich bin gespannt, wie lange die Behandlung in der Zahnarztpraxis dauert.

  11. Gut zu wissen, dass sich die Pulpa in den meisten Fällen wieder nach einer Behandlung regeneriert. Aus eigenem Verschulden habe ich zu spät reagiert und jetzt muss höchstwahrscheinlich eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden. Am besten suche ich mir dafür einen erfahrenen Zahnarzt, um mich beraten zu lassen.

  12. Ich habe leider einen entzündeten Zahn. Gut zu lesen, dass am Ende der Behandlung immer das Abfüllen steht. Ich habe jedoch extreme Angst davor. Darum werde ich auch zu einem Zahnarzt für Angstpatienten gehen.

  13. Vielen Dank für diesen Artikel zum Thema Zahnwurzelbehandlung. Gut zu wissen, dass die Erfolgsaussichten, bei einer sorgfältig geplanten Behandlung, sehr hoch sind. Ich habe aktuell starke Schmerzen am Zahn und werde mich demnächst einer Zahnwurzelbehandlung unterziehen.

  14. Vielen Dank für diesen Beitrag über die Wurzelkanalbehandlung. Interessant, dass zunächst ein Röntgen vom Zahnarzt angefertigt wird. Ich habe den Verdacht, dass diese Behandlung bei mir nötig sein könnte und werde mal einen Zahnarzt aufsuchen.

  15. Sie haben recht, dass die Entscheidung zwischen Zahn ziehen und Wurzelbehandlung nicht einfach ist. Ich musste sie noch nie selbst treffen, würde mich aber wahrscheinlich eher für eine Wurzelbehandlung entscheiden. An sich finde ich solche Zahn erhaltenden Maßnahmen eine gute Idee.

  16. Mein Bruder erwägt, eine Wurzelkanalbehandlung durchführen zu lassen, weil er seine Mundhygiene schon lange vernachlässigt hat. Da er Angst vor Zangen hat, ist das Ziehen der Zähne keine Alternative für ihn. Sein Zahnarzt überlegt auch ein Mikroskop bei der Behandlung zu verwenden. Wie es sich wohl anfühlt?

  17. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Schmerzen. Ich habe nun schon seit gut einer Woche Schmerzen im Unterkiefer. Gut zu wissen, dass dies auch an einer verletzten Wurzel liegen kann. Ich werde mich mal von meiner Kieferorthopädin beraten lassen.

  18. Ich würde tatsächlich eine Wurzelkanalbehandlung bevorzugen. Ungern würde ich mir ein Zahn entfernen lassen, da man dann hier auch einen Zahnersatz benötigt. Ich werde bald eine Zahnarztpraxis besuchen. Danke!

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