Kinder und Werbung für ungesunde Nahrungsmittel

Kinder: Täglich 15 Werbungen für ungesundes Essen.

Im Internet oder im Fernsehen sieht ein Kind in Deutschland durchschnittlich pro Tag 15 Werbespots und -anzeigen für ungesunde Lebensmittel.

Lesezeit: 3 Minuten

Neun von zehn Spots werben Fast Food und Co

Laut der Untersuchung der Hamburger Universität im Auftrag der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK) und der AOK entfallen von den 15,48 Werbespots 5,14 auf das Internet und 10,34 auf Werbung im Fernsehen. Für die Studie wurden das Nutzerverhalten von drei bis 13-jährigen Kindern für den Zeitraum März 2019 bis Februar 2020 für Internet und von Juni bis September 2019 für TV ausgewertet.​1​

Durchschnittlich 92 Prozent der Lebensmittelwerbung, die Kinder in Internet und TV wahrnehmen, bezogen sich auf Fast Food, Snacks oder Süßigkeiten (Fernsehen 89 Prozent, Internet 98 Prozent). Zur Bewertung der beworbenen Produkte als gesund oder ungesund nutzten die Wissenschaftler das speziell für Kinder entwickelte Nutrition Profile Model der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Spiele und Influencer als Lockmittel

Das Internet erreicht Kinder vor allem über Facebook mit Werbepostings zu ungesunden Produkten. Über zehn Milliarden Mal pro Jahr in Deutschland. Zudem locken die Unternehmen Kinder gezielt auf ihre Webseiten zu ungesunden Produkten. Um sie dann mit Spielen oder ähnlichen Angeboten lange auf der Seite zu halten. Auf YouTube erfolgt die Werbung für Ungesundes mit Kindermarketing zu zwei Dritteln durch Influencer.

„Über 15 Mal am Tag werden unsere Kinder von der Industrie dazu animiert, mehr Zucker, Salz und Fett zu essen.“

PrF. Dr. Hans Hauner, Leiter des Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin der TU München u. Vorsitzender der Deutschen Diabetes Stiftung (DDS)

Werbung hat Negative Auswirkung auf die Kindergesundheit

Insgesamt erschreckende Ergebnisse, werden doch so alle Bemühungen um eine Erziehung zur gesunden Ernährung zunichtegemacht. Zumal es Nachweise gibt, dass Werbung stärker wirken kann als ein gutes Vorbild der Eltern.​2​ Mit negativen Auswirkungen auf die Kindergesundheit. Schon heute ist fast jedes siebte Kind in Deutschland zu dick oder sogar fettleibig.​3​

„Die Unternehmen haben den Werbedruck auf Kinder bewusst erhöht. Die schädlichen gesundheitlichen Folgen davon sehen wir täglich in unseren Praxen. Wir müssen endlich die Ursachen angehen für Übergewicht bei Kindern – und Werbung ist dabei ein wichtiger Faktor.“

Dr. med. Sigrid Peter, Kinderärztin in Berlin und stellvertretende Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVJK)

Da die Erfahrung zeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen eher ins Leere laufen, fordert DANK ein gesetzliches Verbot von auf Kindern zugeschnittener Werbung für ungesunde Lebensmittel.

(zpl, Teasergrafik:Lorelyn Medina/Shutterstock.com)

Literatur

  1. 1.
    Effertz T. Kindermarketing Für Ungesunde Lebensmittel in Internet Und TV. Universität Hamburg; 2021:46. Accessed March 19, 2021. https://www.bwl.uni-hamburg.de/irdw/dokumente/kindermarketing2021effertzunihh.pdf
  2. 2.
    Urbanek M. Fast Food: Werbung ist stärker als das Vorbild der Eltern. AerzteZeitung.de. Published November 25, 2019. Accessed March 19, 2021. https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Werbung-ist-staerker-als-das-Vorbild-der-Eltern-404396.html
  3. 3.

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