Deutsche Mundgesundheitsstudie

Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie zeigt Erfolg der Prävention

Wie steht es um die Mundgesundheit der Deutschen? Wie entwickeln sich Karies sowie Parodontalerkrankungen? Zeigen bisherige Behandlungen Wirkung? Seit 1989 forscht das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) zu dieser Frage. Nun präsentierte das IDZ zusammen mit der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) sowie der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) die Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS • 6).

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Erfolgreiche Kariesprävention in Deutschland

Die Ergebnisse der Deutschen Mundgesundheitsstudie zeigen besonders den Erfolg der Zahnmedizin, die auf Vorbeugung setzt. Deutschland ist gut darin, Karies zu bekämpfen: Bei den 12-Jährigen haben 78 Prozent keine Karies. Bei den jüngeren Erwachsenen (35- bis 44-Jährige) hat sich die Karieserfahrung seit 1989 halbiert – die Zahl fehlender Zähne ist gleichzeitig deutlich gesunken.

Karieserfahrung bei älteren Kindern (Quelle: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ))

Bis zur Lebensmitte haben die Leute hierzulande noch fast alle Zähne. Das kommt daher, dass viele die frühen Angebote zur Vorbeugung nutzen. Dazu gehören Früherkennungsuntersuchungen für Kleinkinder, die Individualprophylaxe, die Gruppenprophylaxe sowie die regelmäßigen Kontrolltermine. Es führt zu besserer Mundgesundheit sowie zu geringeren Kosten durch Krankheit – besonders bei Kariesbehandlungen und Zahnersatz. Davon profitiert das gesamte Gesundheitssystem.

Karieserfahrung bei jüngeren Erwachsenen (Quelle: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ))

Zahngesundheit älterer Menschen: Verbesserungen und Herausforderungen

Auch bei den jüngeren Senioren (65- bis 74-Jährige) gibt es immer weniger Menschen ohne Zähne. Im Durchschnitt bleiben mehr Zähne erhalten. Der Anstieg an funktionstüchtigen Zähnen zeigt die Wirkung der Therapie, die Zähne erhält. Die Deutsche Mundgesundheitsstudie zeigt, dass die Vermeidung von Karies in dieser Altersgruppe noch nicht ganz funktioniert. Doch es gibt eine bemerkenswerte Stärke beim Zahnerhalt.

Karieserfahrung bei jüngeren Senioren (Quelle: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ))

Die Studiendaten zeigen weiterhin, dass viele Menschen an Parodontalerkrankungen leiden: Etwa 14 Millionen Menschen in Deutschland haben eine schwere Parodontalerkrankung. Das ist schlimm, weil frühere wissenschaftliche Hinweise, dass eine Parodontitis auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflusst sowie eine unbehandelte Parodontitis die Mund- sowie Allgemeingesundheit gefährdet, durch die Ergebnisse der DMS • 6 bestätigt sind. Die Studie liefert neue Erkenntnisse über den Zusammenhang von Mundgesundheit sowie anderen Krankheiten: Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben oft keine Zähne mehr – oder etwa zwei Zähne weniger als gesunde Menschen. Es zeigt, wie wichtig umfassende Versorgungsmodelle sind.

Kreidezähne: Bedeutung der Früherkennung

Ebenfalls belegen die Ergebnisse der DMS • 6 eine hohe Zahl an Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) – auch Kreidezähne genannt. Diese Krankheit ist eine Entwicklungsstörung, die vor der Geburt oder im ersten halben Lebensjahr entsteht.

Verbreitung der Zähne mit MIH bei älteren Kindern (Quelle: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ))

Die Ursachen sind noch nicht bekannt, daher ist eine frühe Diagnose wichtig. Das unterstreicht die Bedeutung der Früherkennungsuntersuchungen, um Eltern zu informieren und die passenden Therapien für Kinder zu finden, wie in der Deutschen Mundgesundheitsstudie beschrieben wird.

Fazit

Der Weg der Zahnmedizin, die sich seit 35 Jahren auf vorbeugende Maßnahmen konzentriert, um die Gesundheit der Patienten zu erhalten, zeigt positive Auswirkungen: 78 % der älteren Kinder und sogar 7 % der jüngeren Erwachsenen sind heute kariesfrei. Der Anteil der Füllungen, die zur Reparatur beschädigter Zähne verwendet werden, hat sich bis zur Mitte des Lebens halbiert. Nicht mehr jeder Vierte, sondern nur noch 5 % der jüngeren Seniorinnen und Senioren sind heutzutage zahnlos.

zpl, Teaserfoto: vilkasss-pixabay

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen