Mit zuckerfreiem Kaugummi gegen Karies

Weniger Karies durch zuckerfreies Kaugummi.

Durch Kauen von Kaugummi zu weniger Löchern in den Zähnen.

Durch Kauen zu mehr Gesundheit?  Stimmt wirklich. Zumindest in Bezug auf die Zahngesundheit, denn durch Kauen von zuckerfreien Kaugummi lässt sich die Anzahl der Löcher in den Zähnen verringern.

Das Kauen regt die Speicheldrüsen an, die dann bis zu zehnmal mehr Speichel produziert. Besonders nach dem Essen ist diese erhöhte Speichelproduktion hilfreich, da zahnschädigende Säuren, die nach dem Essen im Mund entstehen und den Zahnschmelz angreifen, durch den Speichel neutralisiert werden. Außerdem hilft die Spucke durch ihren Gehalt an Calcium, Phosphat und Fluorid aus dem Zahnschmelz herausgelöste Mineralien wieder in den Zahnschmelz einzulagern. Ein Vorgang, den der Zahnarzt als Remineralisation bezeichnet.

Zahlreiche Studien belegen, dass der Verzehr von drei und mehr zuckerfreien Kaugummis zu bis zu einem Drittel weniger Karies führt. Darüber hinaus lindert der verstärkte Speichelfluss Mundtrockenheit. Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi, vor allem nach dem Essen, ist also eine sinnvolle Maßnahme zur Kariesvorbeugung und gehört laut aktueller Leitlinie „Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen“ neben zweimal täglichem Zähneputzen und möglichst geringer Zuckeraufnahme zu den empfehlenswerten Prophylaxemaßnahmen.

Gesündere Zähne und weniger Kosten

Wissenschaftler der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin der Universität Witten/Herdecke konnten nachweisen, dass ein erhöhter Verzehr von zuckerfreiem Kaugummi nicht nur die Mundgesundheit verbessert, sondern dadurch auch die Behandlungskosten beim Zahnarzt verringert. Würden die Deutschen ihren derzeitigen Kaugummiverbrauch verdoppeln, dann hätten sie im Alter von 74 Jahren drei eigene Zähne mehr im Mund, und die Krankenkassen könnten jährlich 313 Mio. Euro für die Behandlung der Karies einsparen (vgl. Zimmer et al. 2017).

Aber nicht übertreiben

Ständiges Kauen ist aber ungesund. Dann wird die Kaumuskulatur durch die zu starke Belastung übermäßig angestrengt, was Kiefergelenkbeschwerden verursachen kann (vgl. Berliner Kurier vom 10.08.2015) . Dennoch können Zahnpflegekaugummis die herkömmliche Zahnbürste nicht ersetzen. Kein Zahnpflege-Kaugummi ist in der Lage, die Zähne oder die Zahnzwischenräume zu reinigen. Somit sind zuckerfreie Kaugummis lediglich eine Ergänzung der täglichen Mundhygiene – aber kein Ersatz für die Zahnbürste!

Und am Ende bitte in den Mülltonne

Immer wieder werden ausgekaute Kaugummis achtlos auf den Asphalt gespuckt oder unter Sitzbänke geklebt. Das ist nicht nur unappetitlich und ärgerlich für unsere Schuhsohlen, sondern auch schlecht für die Umwelt, denn Kaugummis bestehen vor allem aus Kunststoffen. Daher sind sie biologisch nur schwer abbaubar und erst nach frühestens fünf Jahren vollständig verrottet.  Wickeln Sie Ihr ausgekautes Kaugummis also in Papier ein, und dann ab in die Mülltonne. Unsere Umwelt und die Schuhsohle dankt Ihnen.

(Foto: © EkaterinaJurkova / Fotolia)

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