Zwar geht Karies in der Bevölkerung zurück, aber bei Kinder ist sie noch immer häufig. Das Erkennen des Kariesrisikos ist daher wichtig.
Wenige haben mehr Karies
In den meisten westlichen Ländern kann erfreulicherweise ein Rückgang der Karies beobachtet werden. Besonders bei Kindern und Jugendlichen wächst die Zahl der kariesfreien Gebisse stetig. In Kontrast zu dieser erfreulichen Entwicklung der Mundgesundheit stehen jedoch wenige Kinder, die sehr viel Karies haben. Experten sprechen von einer Kariespolarisation.
Risiko für Karies muss frühzeitig erkannt werden
Um durch vorbeugende Maßnahmen die Kariesentwicklung zu verringern, ist es notwendig, dass Risiko, an Karies zu erkranken, möglichst frühzeitig einzuschätzen. Schon länger ist bekannt, dass neben anderen Faktoren, bspw. Sozialstatus, Migrationshintergrund oder Bildung, bis ins Dentin reichende Karies an Milchzähnen ein nützlicher Anhaltspunkt für die Kariesentwicklung bei den bleibenden Zähnen ist. Eine neue Studie aus Norwegen untersuchte, ob auch zwischen beginnender Karies, die nur den Zahnschmelz betrifft, und späterer Karies im bleibenden Gebiss ein Zusammenhang besteht.
Beginnende Karies berücksichtigen
Da in Norwegen alle Kinder ab ihrer Geburt bis zum Älter von achtzehn Jahren durch den öffentlichen Gesundheitsdienst betreut werden, war es möglich, eine große Anzahl von Kindern (3.282 Kinder) im Alter von fünf bis zwölf Jahren fortlaufend hinsichtlich ihrer Zahngesundheit im Milch- und bleibenden Gebiss zu untersuchen. 74 % der untersuchten Fünfjährigen waren vollkommen kariesfrei. Sieben Jahre später, bei den Zwölfjährigen verringerte sich dieser Wert auf 42 %. Der Anteil der Kinder mit Schmelz- und Dentinkaries hatte sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Der Anteil der Schmelzkaries stieg von 21 % auf 47 % und der Anteil der Dentinkaries von 15 % auf 32 %.
Aufgrund ihrer Studienergebnisse kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Kinder mit Karies im Milchgebiss auch während der Wechselgebissphase Kariesrisikokinder bleiben. Aber neben der Dentinkaries sollte bereits die beginnende Karies, die Schmelzkaries, bei dieser Einschätzung des Kariesrisikos berücksichtigt werden.
(zpl, Foto: proDente e.V.)
[accordions id=’17495′]
Weitere Informationen auf diesem Blog
Weitere Informationen im Internet
- Saethre-Sundli HB et al. Do enamel and dentine caries at 5 years of age predict caries develop ment in newly erupted teeth? A prospective longitudinal study. Acta Odontol Scand 2020. (aufgerufen am 11.07.2020)
1 Kommentar zu „Kariesrisiko frühzeitig erkennen.“
Okay, jetzt habe ich genug zur Karies gelesen. Ich glaube, ich kann jetzt loslegen. Vielen Dank für die Informationen.