WHO beschließt Mundgesundheit als globales Ziel.

WHO beschließt Mundgesundheit als globales Ziel

Mundgesundheit und Allgemeingesundheit hängen eng zusammen. Die WHO fordert ihre Mitgliedsstaaten daher auf, die wichtigsten Risikofaktoren für Mundkrankheiten (z.B. Zucker, Tabak) anzugehen.

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Mundgesundheit ist wichtig für Allgemeingesundheit

Die Mundgesundheit ist ein Schlüsselindikator für die allgemeine Gesundheit und die Lebensqualität. das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Aber noch immer leiden laut der Global Burden of Disease Study 2017​1​ weltweit 3,5 Milliarden Menschen an Krankheiten in der Mundhöhle. Nicht nur an Karies oder Parodontitis, sondern auch an Mundkrebs. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC = International Agency for Research on Cancer) geht davon aus, dass Krebserkrankungen der Lippen- und Mundhöhle mit fast 180 000 Todesfällen pro Jahr zu den 15 häufigsten Krebsarten weltweit zählen.

Zähne gut – alles gut

Der bekannte Spruch „Zähne gut – alles gut“ hat durchaus seine Berechtigung. Viele Erkrankungen im Mund haben Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Mundgesundheit und Allgemeingesundheit sind also eng miteinander verknüpft. Studien zeigen, dass Diabetes mellitus mit der Entwicklung und dem Fortschreiten einer Parodontitis verbunden ist​2–4​. Risikofaktor Nummer Eins für die Entstehung der Volkskrankheit Parodontitis ist Rauchen​5–8​. Auch der Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum und Diabetes, Fettleibigkeit und Karies wird nicht bestritten​9–14​. Dennoch nehmen ungeachtet dieser Fakten die Risikofaktoren Tabakkonsum und Alkohol, aber auch ungesunde Ernährung mit einem hohen Gehalt an Zucker, weltweit zu. Dem müssen die Mitgliedstaaten durch zielgerichtete Maßnahmen und Aktionen begegnen.

Mehr Prävention nötig

Die Verhütung von Krankheiten, die Prävention, muss künftig noch mehr in den Mittelpunkt gestellt und die Förderung der Mundgesundheit in der Familie, in der Kindertagesstätte, in der Schule und am Arbeitsplatz verstärkt werden. Was in vielen Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch bedeutet, dass die Bedingungen und Möglichkeiten der in der Zahnmedizin und für die Mundgesundheit tätigen Fachkräfte zu verbessern sind. Die WHO wird gebeten, einen Entwurf einer globalen Strategie zur Bekämpfung von Mundkrankheiten zu entwickeln, die 2022 und bis 2023 geprüft werden soll, um diese Strategie in einen Aktionsplan umzusetzen und „Best Buy“-Interventionen zu empfehlen.

(zpl, Teaserfoto: proDente e.V./Cornelis Gellhardt)

Literatur

  1. 1.
    James SL, Abate D, Abate KH, et al. Global, regional, and national incidence, prevalence, and years lived with disability for 354 diseases and injuries for 195 countries and territories, 1990–2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. The Lancet. Published online November 2018:1789-1858. doi:10.1016/s0140-6736(18)32279-7
  2. 2.
    Salvi GE, Carollo-Bittel B, Lang NP. Effects of diabetes mellitus on periodontal and peri-implant conditions: update on associations and risks. Journal of Clinical Periodontology. Published online September 2008:398-409. doi:10.1111/j.1600-051x.2008.01282.x
  3. 3.
    Nishimura F, Kono T, Fujimoto C, Iwamoto Y, Murayama Y. Negative effects of chronic inflammatory periodontal disease on diabetes mellitus. J Int Acad Periodontol. 2000;2(2):49-55. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12666961
  4. 4.
    Nagata T. [Relationhip between diabetes and periodontal disease]. Clin Calcium. 2009;19(9):1291-1298. doi:CliCa090912911298
  5. 5.
    Yamamoto Y, Nishida N, Tanaka M, et al. Association between passive and active smoking evaluated by salivary cotinine and periodontitis. J Clin Periodontol. 2005;32(10):1041-1046. doi:10.1111/j.1600-051X.2005.00819.x
  6. 6.
    Shizukuishi S. [Smoking and periodontal disease]. Clin Calcium. 2007;17(2):226-232. doi:CliCa0702226232
  7. 7.
    Zee K. Smoking and periodontal disease. Aust Dent J. 2009;54 Suppl 1:S44-50. doi:10.1111/j.1834-7819.2009.01142.x
  8. 8.
    Johnson G, Slach N. Impact of tobacco use on periodontal status. J Dent Educ. 2001;65(4):313-321. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11336116
  9. 9.
    Lagerweij M, van L. Chapter 7: Sugar and Dental Caries. Monogr Oral Sci. 2020;28:68-76. doi:10.1159/000455373
  10. 10.
    Hong J, Whelton H, Douglas G, Kang J. Consumption frequency of added sugars and UK children’s dental caries. Community Dent Oral Epidemiol. 2018;46(5):457-464. doi:10.1111/cdoe.12413
  11. 11.
    de R, Olthof M, Seidell J, Katan M. A trial of sugar-free or sugar-sweetened beverages and body weight in children. N Engl J Med. 2012;367(15):1397-1406. doi:10.1056/NEJMoa1203034
  12. 12.
    de R, Olthof M, Kuijper L, Katan M. Effect of sugar-sweetened beverages on body weight in children: design and baseline characteristics of the Double-blind, Randomized INtervention study in Kids. Contemp Clin Trials. 2012;33(1):247-257. doi:10.1016/j.cct.2011.10.007
  13. 13.
    Lean M, Te M. Sugar and Type 2 diabetes. Br Med Bull. 2016;120(1):43-53. doi:10.1093/bmb/ldw037
  14. 14.
    Schulze M, Manson J, Ludwig D, et al. Sugar-sweetened beverages, weight gain, and incidence of type 2 diabetes in young and middle-aged women. JAMA. 2004;292(8):927-934. doi:10.1001/jama.292.8.927

Weitere Informationen auf diesem Blog

Weitere Informationen im Internet

2 Kommentare zu „WHO beschließt Mundgesundheit als globales Ziel“

  1. Die Verbindung zwischen individueller Mundgesundheit und dem größeren weltweiten Kontext ist wirklich wichtig. Danke für die Erinnerung daran, dass wir alle Teil einer globalen Gemeinschaft sind, und dass Gesundheit weit über individuelle Grenzen hinausgeht!

    Mit einem strahlenden Lächeln,
    Sandra

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen