Obst-Quetschies oder lieber Obst?

Sind Obst-Quetschies gesund?

Sind Obst-Quetschies gesund?

In bunter Vielfalt stehen sie in den Supermarktregalen und bei Kindern sind sie sehr beliebt und liegen derzeit voll im Trend. Die Rede ist von Obst-Quetschies, also von Fruchpüree in Quetschbeuteln mit Schraubverschluss. Sie schmecken nicht nur lecker, sondern sind auch voll mit Vitaminen. Hört sich doch eigentlich sehr gesund an. Aber stimmt das wirklich?

Gefahr für die Zähne

Zumindest für die Zähne darf das bezweifelt werden. Denn der im Obst vorhandene Fruchtzucker und die Fruchtsäure sind für die Zähne eine Gefahr. Während aber ein Apfel oder eine Orange mit wenigen Bissen verzehrt wird, muss beim Quetschie das pürierte Obst langsam durch eine Röhre aus dem Beutel gesaugt werden. So hat die Fruchtsäure mehr Zeit, die empfindlichen Milchzähne zu umspülen und die wichtigen Mineralien herauszuschwemmen. Der Zahnschmelz wird weicher und das Kariesrisiko steigt. Um die Produkte süßer zu machen, wird Quetschies oft Zucker zugesetzt. Nicht unbedingt Kristallzucker, sondern Apfelsaftkonzentrat, Traubensaftkonzentrat oder Fruchtsüße Daher hilft auch der auf vielen Beuteln zu findende Hinweis „Ohne Zuckerzusatz“ nicht richtig weiter. In einem Quetschie stecken rund 12 bis 18 Gramm Zucker, also umgerechnet vier bis sechs Zuckerwürfel (vgl. www.foodwatch.org; www.verbraucherservice-bayern.de).

Außerdem regt das Kauen von Obst den Speichelfluss an, wodurch die Fruchtsäure schneller verdünnt und von den Zähnen gespült wird. Schöner Nebeneffekt: das Kauen ist auch ein ideales Training für den Mundmuskulatur und die Mundmotorik.

„Überflüssig und überteuert“

Die Verbraucherzentrale Niedersachen kommt zu dem Fazit: „Bei Quetschies handelt es sich um ein weiteres Kinderlebensmittel, welches überflüssig und dazu noch überteuert ist.“ (vgl. www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de). Der Verbraucherservice Bayern ergänzt, dass ein Quetschi eher als Ersatz für eine Süßigkeit als für ein Stück frisches Obst betrachtet werden muss. Für die tägliche tägliche Schul- oder Kindergartenpause ist er nicht geeignet (vgl. www.verbraucherservice-bayern.de).

Fünf Empfehlungen

Für Eltern, die nicht komplett auf das Fruchtpüree verzichten, aber die Zähne ihrer Kinder schützen möchten, gibt die LAGZ Rheinland-Pfalz fünf Empfehlungen (vgl. www.lagz-rlp.de):

  1. Quetschies können die tägliche Portion Obst nicht ersetzen. Sie sollten, wie Süßigkeiten, eine Ausnahme sein.
  2. Fruchtmus dient weder als Zwischenmahlzeit noch als Durstlöscher. Es sollte nur gemeinsam mit einer Hauptmahlzeit auf den Tisch kommen und zügig mit einem Löffel verzehrt werden.
  3. Kinder bekommen Quetschies nicht zur Beruhigung oder zum Nuckeln.
  4. Die richtige Zahnpflege vom ersten Milchzahn an ist wichtig. Eltern sollten Kinderzähne täglich mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta putzen.
  5. Augen auf bei der Wahl des Produkts: Einige Hersteller versetzen das natürliche Obst zusätzlich mit Zucker und Säure.

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