Zahnimplantate richtig pflegen

Die Implantatbehandlung boomt. Weit über 1 Millionen Implantate werden jährlich in Deutschland gesetzt. Zwar sind Zahnimplantate langlebig, dennoch kommt es bei jedem fünften Implantaträger oder jeder fünften Implantatträgerin im Laufe der Zeit zu einer schwerwiegenden Entzündung am Implantat (Derks, J. & Tomasi,2014, Mombelli A, Müller N, Cionca).

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Wird diese Entzündung, die sogenannte Periimplantitis, nicht behandelt, bauen sich Zahnfleischgewebe und Kieferknochen ab. Die Folge: Das Zahnimplantat lockert sich oder geht sogar verloren. Bei Rauchern, Diabetikern und Personen mit einer nicht ausreichenden Mundhygiene besteht ein besonderes Risiko für eine Periimplantitis. Die Langlebigkeit der Implantate hängt auch von einer optimalen Zahn- und Mundpflege ab. Was etwas mehr Aufwand erfordert, zumal sich Bakterien auf der rauen Implantatoberfläche gut an der künstlichen Zahnwurzel festsetzen können. Selbst in der Zahnarztpraxis sind diese Beläge nur schwer wieder zu entfernen.

Mit den richtigen Hilfsmitteln ist es einfach

Natürlich gehören zum Reinigen der Zahnimplantate und des Zahnersatzes, der Suprakonstruktion, eine Zahnbürste und Zahnpasta. Ob Sie eine elektrische Zahnbürste, eine Schallzahnbürste oder eine einfache Handzahnbürste benutzen, bleibt Ihnen überlassen. Nur zu „hart“ sollten die Borsten nicht sein; denn damit können Sie die empfindliche Implantatoberfläche schädigen. Besser sind mittelharte oder weiche Borsten. Speziell konstruierte Implantatzahnbürsten, beispielsweise die Implantat-Zahnbürste Curaprox CS 708 der Schweizer Firma Curaden oder die TePe Universal Care Implantat-Zahnbürste des schwedischen Herstellers TePe, sind geeignet, um am Implantat schwer erreichbare Stellen zu säubern. Besonders die Bereiche, in denen sich Zahnfleisch und Implantat berühren, sollten gründlich gereinigt werden.

Spezielle Zahnpasten schützen das Zahnimplantat

Nicht nur harte Zahnbürsten-Borsten schädigen das Zahnimplantat. Auch Zahnpasten mit einem hohen Anteil an Scheuermitteln sind „Gift“ für die künstlichen Zahnwurzeln; denn die Schleifkörper können die glatte Implantatpfostenoberfläche aufrauen. Mittlerweile bietet der Handel für Implantate entwickelte und optimierte Implantatzahnpasten an, beispielsweise Improic. Das in Improic enthaltene Fluorid und Xylitol schützen vor Karies, Mikrosilber und Salbei hemmen Entzündungen und wirken antibakteriell. Mit dickerer Zahnseide, sogenannten Floss-Fäden (z.B. meridol® special-floss, Oral-B Superfloss, TePe Bridge & Implant Floss, CURAPROX Bridge & Implant, Mirafloss Implant chx), lässt sich der Übergangsbereich zwischen Implantat und Zahnfleisch gut reinigen. Falls Sie statt Zahnseide lieber ein Interdentalraumbürstchen benutzen, achten Sie auf Zahnzwischenraumbürsten ohne Metallkern. Andernfalls würden Sie mit dem Metallkern das empfindliche Implantatmaterial zerkratzen. Zur besonderen Pflege des Zahnfleischs und zur Vorbeugung von Entzündungen am Zahnimplantat können Sie nach dem letzten Zähneputzen ein spezielles Gel auftragen, beispielsweise durimplant von lege artis.

Regelmäßige Kontrolle ist wichtig

Auch wenn Sie keine Beschwerden haben, sollten Sie regelmäßig Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin aufsuchen, um Ihr Zahnimplantat zu überprüfen. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass es in gutem Zustand ist und keine Anzeichen von Abnutzung oder Beschädigung aufweist. Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin kann Ihnen auch Ratschläge geben, wie Sie Ihre Mundhygiene verbessern können, um die Lebensdauer Ihres Implantats zu verlängern.

zpl, Teaserfoto: Oleksandr Mosiichuk/Shutterstock.com (Implantat)