Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist von der medizinischen Notwendigkeit der Kieferorthopädie überzeugt. Für 64 Prozent steht außer Frage, dass gerade Zähne vielen Folgeerkrankungen vorbeugen und mehr sind als nur Ästhetik.
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KFO: Mehr als ein strahlendes Lächeln! Große Mehrheit hält Kieferorthopädie für medizinisch notwendig
Das ergab eine aktuelle Umfrage von infas quo im Auftrag des Direktversicherers DA Direkt. Psychosoziale Folgen wie Hänseleien in der Schule sind für drei Viertel der Befragten ein Grund, Zahnfehlstellungen bei Kindern möglichst früh behandeln zu lassen. Ebenso viele befürworten daher grundsätzlich, dass kieferorthopädische Behandlungen von den Krankenkassen übernommen werden.
Mehrpreisbereitschaft: Qualität geht vor Komfort
Rund die Hälfte der von DA Direkt Befragten wäre bereit, bei einer kieferorthopädischen Behandlung für „Komfort- oder Zusatzleistungen“, die über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hinausgehen, einen Aufpreis zu zahlen. Ein knappes Drittel ist in dieser Frage noch unentschieden.
- 64 Prozent der Deutschen sehen Kieferorthopädie als medizinische Notwendigkeit zur Vorbeugung von Folgeerkrankungen.
- Drei Viertel der Deutschen befürworten Kieferorthopädie als Kassenleistung.
- Hohe Zuzahlungsbereitschaft für schnellere oder komfortablere Behandlungsmethoden
An erster Stelle stehen höherwertige Materialien wie Keramik statt Metall bei Zahnspangen. Hierfür ist jeder Zweite zu einer Zuzahlung bereit, dicht gefolgt von der professionellen Zahnreinigung mit 47 Prozent. Unauffälligere Behandlungsmethoden mit transparenten Kunststoffschienen sowie Methoden für einen schnelleren Behandlungserfolg wären vier von zehn Befragten eine Zuzahlung wert. Für mehr Komfort während der Behandlung würden drei von zehn Deutschen mehr bezahlen.
„Die großen Fortschritte in der Kieferorthopädie, unter anderem bei digitalen Technologien wie 3D-Druck und Computersimulationen, ermöglichen präzisere Therapieansätze und einen schnelleren Behandlungserfolg. Unauffällige Methoden wie transparente Korrekturschienen senken zudem die Hürden für Erwachsene, die eine Behandlung nachholen wollen oder unter Kiefergelenksproblemen leiden“, sagt Christian Brodhun, Experte für Zahnzusatzversicherungen bei der DA Direkt.
Hoher kieferorthopädischer Behandlungsbedarf
Nach Angaben des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) weisen 40 Prozent der Acht- und Neunjährigen in Deutschland behandlungsbedürftige Zahn- und Kieferfehlstellungen wie Überbiss, Engstand oder Lücken auf. Kinder ohne kieferorthopädischen Behandlungsbedarf sind nach Angaben des Instituts signifikant häufiger kariesfrei. Ein Ergebnis, das auf den medizinisch-prophylaktischen Nutzen einer kieferorthopädischen Behandlung hinweist. Zudem reduziert eine korrekte Verzahnung von Ober- und Unterkiefer das Risiko von Kiefergelenksproblemen und deren Langzeitfolgen.
Methodik
Repräsentative Befragung deutscher Haushalte durch infas quo im Auftrag von DA Direkt; n=1.210; online-rep. ausgesteuert nach Alter (18 bis 79 Jahre), Geschlecht und Bundesland; Befragungszeitraum: September 2024.
zpl, Teaserfoto: proDente e.V.
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