Roboterzahnbürste für Menschen mit motorischen Einschränkungen

Die Roboterzahnbürste Samba stellt die erste vollautomatische Zahnbürste für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik dar. Das ansprechende Design und die unkomplizierte Bedienung zielen darauf ab, neue Maßstäbe in der Mundpflege zu etablieren.

Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Mundgesundheit bei Menschen mit Beeinträchtigungen

Personen mit körperlichen oder kognitiven Beeinträchtigungen erfahren häufig Schwierigkeiten bei der Durchführung der Zahnpflege. Oftmals sind sie auf die Unterstützung Dritter angewiesen oder wenden ineffektive Putztechniken an. Beide Umstände beeinträchtigen die Mundgesundheit. Vielfach mangelt es an Kenntnissen über adäquate Reinigungsmethoden, insbesondere bei Vorliegen von Implantaten oder festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen. Obwohl präzise Daten fehlen, weist eine Studie auf eine Prävalenz von Zahnproblemen bei etwa 88 % der Betroffenen hin. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit einer spezialisierten Lösung.

Roboterzahnbürste Samba: Mehr Unabhängigkeit für Menschen mit Beeinträchtigungen

Um dieser Ungleichheit zu begegnen, erfolgte die Entwicklung der Roboterzahnbürste Samba in Kooperation von Curaprox und Fachexperten. Eran Eyal, der Entwickler von Samba, betont, dass die zugrunde liegende Motivation darin besteht, allen Menschen den Zugang zu einer optimalen Mundgesundheit zu ermöglichen. Eine körperliche Einschränkung sollte keinen negativen Einfluss auf die Mundhygiene haben.

Das spezielle Design ermöglicht es Personen mit Beeinträchtigungen, ihre Mundgesundheit eigenständig und effektiv zu verbessern, selbst bei reduzierter manueller Geschicklichkeit. Der Schweizer Zahnarzt Dr. Michael Keller, ein Mitglied des Entwicklungsteams, merkt an, dass Patienten keine externe Unterstützung mehr benötigen. Die Anwendung des Geräts befähigt sie, ihre Mundgesundheit selbstständig zu verwalten.

Revolutionäre Zahnpflege in nur 30 Sekunden

Die Besonderheit der Roboterzahnbürste Samba liegt in der technischen Simulation einer optimalen Putztechnik. Sie adressiert diverse Herausforderungen, denen sich Menschen mit Behinderung stellen. Zu diesen Herausforderungen gehören Erschöpfung oder Bewegungseinschränkungen, die die Handhabung, den Druck und die Kontrolle erschweren. Samba verfügt über Bürstenköpfe mit passendem Anpressdruck, einen ergonomischen Griff und eine optimierte Mechanik. Die Borsten umschließen die Zähne U-förmig und bewegen sich dynamisch entlang der Zahnoberflächen und des Zahnfleischsaums. Die Plaqueentfernung erfolgt durch eine Kombination aus niedrigen und hohen Frequenzen.

Dank Samba nur kurze Reinigungszeit nötig

Ein wesentlicher Unterschied zur konventionellen Zahnpflege liegt in der reduzierten Reinigungszeit. Samba benötigt lediglich 30 Sekunden pro Kiefer. Während eine herkömmliche Zahnbürste jeweils nur eine Oberfläche erreicht, reinigt Samba simultan 36 Oberflächen. Die Anordnung von 20.460 weichen Borsten gewährleistet die gleichzeitige Reinigung aller Flächen und Furchen. Der Großteil dieser Borsten ist in 17 Einzelbürsten unterteilt. Das Resultat ist eine gründliche Reinigung, die mit traditionellen Methoden kaum zu erreichen ist. Dies stellt einen erheblichen Fortschritt für die allgemeine Bevölkerung und insbesondere für Patienten mit Einschränkungen dar, deren Lebensqualität dadurch wesentlich verbessert werden kann.

zpl, Teaserfoto: Adobe KI-generiert

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