Vorsicht bei Zahnungsprodukten

Vorsicht bei Zahnungsprodukten.

Zahnungsprodukte sind beliebt, aber nicht immer ganz unkritisch. Das zeigt eine neue britische Studie.

Die im British Dental Journal veröffentlichte Studie stellt fest, dass 9 der 14 in Großbritannien zugelassenen Zahnungsprodukte Zucker (Saccharose), Alkohol und / oder Lidocain enthalten. Stoffe, die potenziell schädliche Nebenwirkungen haben. Dabei gibt es kaum Anhaltspunkte dafür, dass die Produkte tatsächlich Zahnschmerzen beim Durchbruch der Milchzähne lindern. (Zur Tabelle mit den Produkten).

In einigen Produkten ist Zucker und Akohol enthalten

Untersucht wurden alle Produkte, die derzeit von der Regulatory Agency (MHRA) für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte lizenziert sind. Bei zwei Zahnungsprodukten wurde Zucker festgestellt. Was ein Risiko für bereits in die Mundhöhle durchgebrochene Milchzähne ist. Denn die Zahnungsmittel kommen wiederholt mit den Zähnen in Kontakt. Karies kann die Folge sein. Sechs Produkte enthalten Alkohol. Der bei Kleinkindern nicht beruhigend sondern eher anregend wirkt.

Vorsicht bei Lidocain

Ebenfalls sechs Zahngele enthielten Lidocain. Bei zu hoher Dosierung von Lidocain können schwerwiegende Nebenwirkungen die Folge sein. So wurden In den Vereinigten Staaten 22 schwerwiegende Nebenwirkungen, einschließlich Todesfälle, mit 2% iger Lidocainlösung in Verbindung gebracht. Zwar enthält keines der britischen Zahnungsprodukte mehr als 1% Lidocain. Bei falscher Anwendung besteht jedoch die Möglichkeit einer Überdosierung.

Eltern sollten sich gut informieren

Der Verband der britischen Zahnärzte (British Dental Association, BDA) geht davon aus, dass die Eltern nicht immer über die Inhaltsstoffe der Zahnungshilfen informiert sind.

„Eltern, die Zahnungsprodukte kaufen, um Kleinkinder vor Stress zu bewahren, werden nicht immer bemerken, dass sie ihren Kindern Zucker, Alkohol oder Lidocain anbieten.“

Mick Armstrong, Vorsitzender des BDA

Gekühlte Beißringe oder Massagen reichen aus

Beissring aös Zahnungshilfe
Beissring als Zahnungshilfe (Foto: MAM)

Bei Zahnungsbeschwerden rät der BDA den Eltern zu herkömmlichen Maßnahmen zu greifen, beispielsweise zu gekühlten Beißringen.

Eine Empfehlung, die die Amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) bereits vor Jahren gab. Diese Aufsichtsbehörde hält Schmerzmittel zum Auftragen auf die Schleimhaut zum Lindern der Zahnungsbeschwerden weder für notwendig noch für sinnvoll. Denn breits nach kurzer Zeit würde der Speichel diese Mittel aus dem Mund auswaschen. Stattdessen empfiehlt auch die Food and Drug Administration zur Schmerzlinderung gekühlte Beißringe oder eine Massage der betroffenen Stelle.

(Quelle: Nigel Monaghan: Teething products may be harmful to health; British Dental Journal volume 227, pages 485–487, Bild: PublicDomainPictures/Pixabay )

TIPP
Zahnungshilfen (Gele, Lösungen, Globuli), die Alkohol, Zucker oder Lidocain enthalten, sind auch in Deutschland in den Regalen der Apotheken oder Drogerien zu finden. Sie sollten sich daher genau informieren.

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