Zahnärztin untersucht eine Patientin

Europäische Tag der Parodontologie

Am 12. Mai ist jedes Jahr der Europäische Tag der Parodontologie. An diesem Tag rückt die Parodontitis in den Fokus. Warum ist die Reinigung der Zahnzwischenräume wichtig? Was hilft im Zahnzwischenraum?

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche werden von Zahnbürsten erreicht. Die anderen Bereiche sollten Sie täglich mit Zahnseide oder Interdentalbürsten säubern. Ein geringerer Zahnbelag senkt das Risiko für entzündetes Zahnfleisch. Unter Umständen kann sich aus der Entzündung eine Parodontitis entwickeln. In Deutschland sind etwa 14 Millionen Menschen von einer schweren Parodontitis betroffen. Dies wurde durch die aktuelle Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS 6) ermittelt. Eine Entzündung des das Zahntragende Gewebe gefährdet sowohl die Zähne als auch die allgemeine Gesundheit. Um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen, wird aus diesem Grund eine gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume empfohlen.

14 Millionen Menschen in DEutschland haben eine schwere Parodontitis.
Kierzkowski/proDente e. V.

„Zahnzwischenraumbürsten verringern das Risiko für eine Zahnfleischentzündung zwischen den Zähnen am wirksamsten. Sie sollten daher täglich zur Mundhygiene gehören, zusätzlich zu Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta“, erklärt Prof. Dr. James Deschner, Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung der Universität Mainz. Ist die Anwendung nicht möglich, weil die Zahnzwischenräume sehr eng sind, dann ist Zahnseide eine Alternative.

Warum ist die Reinigung der Zahnzwischenräume wichtig?

Auf den Zähnen, am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen bildet sich ein Biofilm, der durch die bakterielle Zersetzung von Nahrungsresten entsteht. Falls die tägliche Mundhygiene diesen Zahnbelag nicht beseitigt, kann der bakterielle Biofilm zu einer Zahnfleischentzündung führen. Dann zeigt das Zahnfleisch eine Rötung und es kommt zu leichtem Blutfluss. Auch Mundgeruch (Halitosis) kann auftreten. Wenn die Entzündung auf die anderen Gewebe übergreift, die die Zähne stützen, entwickelt sich eine Parodontitis mit Zahnfleischtaschen. Unbehandelt können die Zähne sich lockern und ausfallen. In den Zahnfleischtaschen sammeln sich Bakterien. Diese Bakterien dringen über den Blutkreislauf in den Körper ein und fördern dort die Entstehung von Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes.

Was hilft im Zahnzwischenraum?

Der jährliche Zahnseideverbrauch pro Kopf in Deutschland beträgt fast 14 Meter. Dies entspricht 23 Verbrauchseinheiten. Zusätzlich verwendet jeder Mensch im Schnitt etwa 6 Zahnzwischenraumbürsten jährlich. Diese Werte sind weit entfernt von den Empfehlungen von 365 Verbrauchseinheiten Zahnseide und 52 Zahnzwischenraumbürsten pro Jahr. Die Zahnzwischenraumpflege wird also oft vernachlässigt. In der Zahnarztpraxis erhalten Patienten eine Anleitung zur persönlichen Mundhygiene. Dort bekommen sie professionelle Beratung zu den Hilfsmitteln, die sich für die Reinigung Ihrer Zahnzwischenräume eignen. Zudem lernen sie die Anwendung dieser Hilfsmittel kennen. Zahnzwischenraumbürsten, auch als Interdentalbürsten bekannt, sind in verschiedenen Größen erhältlich. Durch behutsames Vor- und Zurückbewegen direkt am Zahnfleisch können die Zahnzwischenräume mit ihnen gereinigt werden. Die beste Vorbeugung gegen Zahnfleischentzündungen bieten Interdentalbürsten.

Wenn es schwierig ist, Zahnzwischenraumbürsten zu benutzen, kann Zahnseide eine geeignete Alternative sein. Dies geschieht bei sehr engen Interdentalräumen. Mit beiden Händen sollten Sie diese in einem Abstand von rund 15 cm auseinanderziehen. Bringen Sie die Zahnseide zwischen die Zähne ein und bewegen Sie sie in U-Form von der Unterseite zur Oberseite entlang der Zahngesichter. Zur täglichen Mundhygiene kann eine antibakterielle Mundspülung eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Hintergrund
Der Europäische Tag der Parodontologie findet jährlich am 12. Mai statt. Parodontitis steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Es handelt sich um eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Parodontitis gehört weltweit zu den Hauptursachen für Zahnverlust. Sie kann, wenn sie nicht behandelt wird, schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) setzt diesen Tag ein, um mit Aktionen über Prävention, Früherkennung und Behandlung aufzuklären. Ein wesentlicher Aspekt ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und anderen Erkrankungen. Hierzu gehören Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangerschaftskomplikationen.

zpl, Quelle: PM proDente e.V., Teaserfoto: Adobe KI-generiert

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