Welche Senioren brauchen Hilfe beim Zähneputzen?
Zähneputzen ist wichtig und nötig. Für die Zähne und die Allgemeingesundheit. Egal ob Jung oder Alt. Aber Senioren im höheren Alter schaffen es nicht immer, eigenständig eine optimale Mundhygiene zu erzielen. Sie benötigen Hilfe und Unterstützung. Hierbei ist jedoch oft unklar, wer Hilfe benötigt. Ein Wissenschaftlerteam um Dr. Ina M. Schüler vom Universitätsklinikum Jena hat nun geprüft, ob der Geldzähltest geeignet ist, die Zahnputzfähigkeiten geriatrischer Patienten besser einzuschätzen.
Erweiterter Geldzähltest bringt Klarheit
Der sogenannte Geldzähltest nach Nikolaus prüft die kognitiven, visuellen und motorischen Fähigkeiten der Testperson. Für diesen Test wird dem Patienten ein Portmonnaie übergeben mit der Bitte, dieses zu leeren und den darin enthaltenen Geldbetrag zu nennen. Ein Testabruch erfolgt nach drei Fehlversuchen oder wenn für den Test mehr als fünf Minuten benötigt werden. Dieses Kurzscreening hilft, Fähigkeiten, beispielsweise mit Insulin oder Augentropfen umzugehen, richtig einzuschätzen.
Ob dieser Test auch geeignet ist, die Zahnputzfähigkeit zu ermitteln, war Ziel der Jenaer Studie. Für die Studie erweiterten die Wissenschaftler den Test um dem Nackengriff. Dieser Griff zeigt, ob der Patient noch beweglich genug ist, um seine Hand bis zum Nacken zu führen.
Positiver Test = bessere Zahn- und Prothesenpflege
An der Studie zum Geldzähltest nahmen 74 geriatrische Patienten zwischen 66 und 98 Jahren teil, von denen 66 % den kombinierten Test erfolgreich meisterten. Bei diesen Patienten war die Reinigung der Zähne und der Prothesen besser als bei den Teilnehmern, die den Test nicht schafften. „Mit dem kombinierten Geldzähl- und Nackengriff-Test lassen sich innerhalb von maximal fünf Minuten Patienten identifizieren, die Hilfe bei der täglichen Mundhygiene brauchen“, folgerte Dr. Schüler. Die Jenaer Studie wurde im September mit dem Wrigley-Prophylaxe-Preis ausgezeichnet.
(Foto: © proDente e.V.)