ÖKO-TEST prüft Kinder- und Juniorzahncremes

Kinderzahncreme: Viel Licht, aber auch Schatten.

Gleich 66 Kinder- und Juniorzahnpasten hat ÖKO-Test einer ausführlichen Prüfung unterzogen. Erfreulich dabei: Immerhin 38 Produkte erhielten die Testnote „sehr gut“ bzw. „gut“.

ÖKO-TEST prüft Kinder- und Juniorzahncremes

In seiner März-Ausgabe hat ÖKO-TEST 66 Kinder- und Juniorzahnpasten unter die Lupe genommen. Es zeigt sich viel Licht, aber auch etwas Schatten. Von den 66 getesteten Pasten sind 38 Produkte „sehr gut“ oder „gut“. Aber 11 Kinderzahncremes für Milchzähne und drei Juniorzahnpasten fallen mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch die Prüfung. Darunter sind auch einige hochpreisige Produkte.

ÖKO-TEST erlaubt mit Fluorid und ohne Fluorid

Neben fluoridhaltigen Kinderzahncremes konnten auch fluoridfreie Kinderzahnpasten die Bestnote „sehr gut“ erreichen. Denn die Tester von ÖKO-TEST akzeptierten beide Varianten, da sich Kinderärzte und Zahnärzte bisher nicht auf eine einheitliche Linie geeinigt haben. Großen Wert legen die Prüfer jedoch auf entsprechend eindeutige Angaben auf der Verpackung. „Denn Hersteller fluoridfreier Zahncremes müssen unbedingt darauf hinweisen, dass Kinder auf anderem Weg Fluorid aufnehmen müssen.“ Aber auch bei fluoridhaltigen Kinderzahncremes verlangt ÖKO-TEST eine Warnung, die darauf hinweist, dass zusätzliches Fluorid nicht ohne (zahn)ärztlichen Rat gegeben werden soll. Warnungen, die auf rund der Hälfte aller Kinderzahncremes fehlen.

Fehlende Angaben oder unnötige Verpackung

Neben der unnötigen Papierverpackung mit ein Grund, warum die Kinderzahnpasta von Weleda trotz problemloser Inhaltsstoffe lediglich die Testnote „befriedigend“ erhält. Die Naturkosmetik-zertifizierte Zahncreme Children’s Toothpaste Original des Herstellers Urtekram, bekommt sogar das Gesamturteil „mangelhaft“, obwohl keine Mängel bei den Inhaltsstoffen (Testergebnis Inhaltsstoffe „befriedigend“) zu finden sind. Jedoch fehlen auf der Verpackung nicht nur Altersangaben und Anwendungsempfehlungen, sondern auch die Deklaration des Fluoridgehalts. Natürlich kann man geteilter Meinung sein, ob fehlende Anwendungsempfehlungen oder eine entbehrliche Umverpackung zu einem Notenabzug durch ÖKO-TEST führen müssen.

In einigen Tuben stecken Problemstoffe

Viel wichtiger als die Umverpackung ist eigentlich der Inhalt der Tube. Er muss für Kinder frei von Problemstoffen sein. Ein Kriterium, das laut ÖKO-TEST nicht alle getesteten Zahncremes erfüllen. Immerhin 11 Kinder- und Jugendzahncremes fallen hier mit „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“ durch. Sie enthalten PEG/PEG-Derivate und Natriumlaurylsulfat, teilweise aber auch Aluminium, Antimon, Blei, Cadmium, Triclosan oder Zink. Die in vielen Produkten enthaltene Natriumlaurylsulfate oder PEG/PEG-Derivate verhelfen zwar den Zahnpasten zu mehr Schaum im Mund, sind aber nicht ganz unkritisch. Während Natriumlaurylsulfat als hautreizend gilt, können PEG/PEG-Derivate die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.

Auch hochpreisige Zahncremes fallen durch die Prüfung

In den hochpreisigen Zahncremes Pure Beginnings Berry Toothpaste Fluoride Free und Pure Beginnings Vanilla Mint Toothpaste Fluoride Free sind Blei und Aluminium nachweisbar. Pure Beginnings Berry enthält außerdem Antimon. In der Zahnpasta Attitude Little Ones sind Spuren von Cadmium nachweisbar. Eigentlich sind diese Stoffe in Kosmetikprodukten, zu denen Zahncremes gehören, verboten. In Produkten mit mineralischen Bestandteilen sind diese Stoffe oft technisch unvermeidbar. Daher werden winzige Mengen toleriert. Allerdings lagen bei den  von ÖKO-TEST beanstandeten Zahnpasten der gemessene Gehalt nur „… leicht über den Mengen, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als technisch unvermeidbar ansieht.

Betroffen von Abwertungen aufgrund von problematischen Inhaltsstoffen sind:

Kinderzahncremes

  • Attitude Little Ones Toothpaste Fluoride-Free, Strawberry (Testergebnis Inhaltsstoffe: mangelhaft)
  • Fuchs Junior (Testergebnis Inhaltsstoffe: ungenügend)
  • Pure Beginnings Berry Toothpaste Fluoride Free (Testergebnis Inhaltsstoffe: ungenügend)
  • Pure Beginnings Vanilla Mint Toothpaste Fluoride Free (Testergebnis Inhaltsstoffe: ungenügend)
  • Signal Kids: Meine Freundin Conni, Erdbeergeschmack (Testergebnis Inhaltsstoffe: mangelhaft)
  • Zendium Kids 1-6 (Testergebnis Inhaltsstoffe: mangelhaft)

Juniorzahncremes

  • Colgate Kariesschutz-Zahnpasta, Minions, Minzgeschmack (Testergebnis Inhaltsstoffe: mangelhaft)
  • Odol-Med 3 Cool Kids (Testergebnis Inhaltsstoffe: mangelhaft)
  • SignalPokémon Milde Minze (Testergebnis Inhaltsstoffe: mangelhaft)

Alle Infos und den ausfühlichen Test gibt es auf www.oekotest.de und in der ÖKO-TEST-Ausgabe 03/2019.

(Quelle: ÖKO-TEST 03/2019, Foto: zahnputzladen)

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2 Kommentare zu „Kinderzahncreme: Viel Licht, aber auch Schatten.“

  1. Ich finde auch viel wichtiger als die Umverpackung ist eigentlich der Inhalt der Tube, aber auch die Verpackung. Zu den Inhaltsstoffen lassen wir uns beim Kinderzahnarzt beraten. Ein gute Hinweis in dem Artikel, danke!

  2. Der Zahnarzt für Kinder hat immer einen Tipp. Allerdings kann man nicht alle Probleme umgehen. Am besten das Kind findet die Zahnpasta nicht zu scharf, sonst putzt es nicht!

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